Hey Peter,
Zitat
auf jeden Fall sind die Jungen die bei den Eltern schwimmen wesentlich größer und reagieren auf Störungen wie an die Schebe schnippsen..die Jungen die separat aufgezogen werden zeigen keinerlei Verhalen auf diese Störung....
Es behauptet ja auch niemand dass die Jungtiere sich nichts von den Elterntieren abschauen würden In diesem Fall eben das man auf 'Scheibenklopfen' reagiert. Das kann man doch nicht nur da beobachten: Gerade scheue Barsche werden oft mutiger, wenn ein paar Fische ins Becken kommen, die keine Angst vor dem Pfleger zeigen, weil die es ihnen 'vormachen'. Speziell das Brutpflegeverhalten wird meiner Meinung nach aber vererbt.
ZitatAus Erfahrung weiß ich das bestimmte Verhaltensmuster vererbt werden
Eben genau das behaupte ich ja: Brutpflegeverhalten wird vererbt, nicht erlernt. Es ist also 'in den Genen festgeschrieben'.
Zitatwarum können manche Aquarienprofis einfach keinen Diskus nachziehen???? (das ist nur ein Beispiel)
Auch wenn es nur ein Beispiel ist: jeder hat seine Problemfische, und ein wissenschaftlicher Beweis für erlerntes Brutpflegeverhalten ist das sicher nicht. Als Gegenbeispiel: Auch Diskus Zuchtformen, die wegen ihrer Färbung gar keine richtige Brutpflegeverhalten mehr ausüben könnten, zeigen trotzdem die typischen Verhaltensweisen, wenn auch ohne große Reaktion der Jungen (konnte ich selbst mal beobachten). Da sie die ja schlecht von ihren Eltern lernen konnten (künstliche Aufzucht), müssen sie wohl vererbt worden sein. Mal ganz allgemein: eine künstliche Aufzucht lässt sich denke ich ganz gut als schlampiges Kaspar-Hauser-Experiment bezeichnen (Aufzucht unter Erfahrungsentzug;Beispiel in der Natur: Grillen, die saisonale Lebensspannen haben, können das Zirpen nicht von den Eltern lernen, die ja schon seit letztem Herbst tot sind, machen das aber trotzdem). Weiteres Beispiel pro vererbtes Brutpflegeverhalten: Meine bereits angeführten P.taeniatus Moliwe Nachzuchten: Sie hatten keine Chance, sich von irgendjemandem Brutpflege abzuschauen. Trotzdem haben alle 4 aufgezogenen Paare beim ersten Versuch die Jungen bis zum Freischwimmen gebracht und sogar ein paar Tage geführt. Wenn das Brutpflegeverhalten bei Pelvicachromis und Skalaren also vererbt wird, warum dann beim Diskus, dem ich jetzt einfach mal eine nähere Verwandschaft zum Skalar unterstelle als dem Pelvicachromis, nicht? Und noch eines: Sämtliche Labyrinther. Die betreiben nur sehr kurz Brutpflege, meist genau bis zum freischwimmen, und trotzdem können es die Jungen auch (-> weil es vererbt wird!). Oder Copella arnoldi: Das Spritzsalmlermännchen betreibt Brutpflege bis zum Schlupf der Jungen, sobald die Jungen ins Wasser fallen sind sie auf sich allein gestellt. Ein paar Monate später machen es die F1-Männchen genauso wie die Väter.
Ich bin mir also ziemlich sicher dass es sich beim Brutpflegeverhalten um eine Instinkthandlung handelt (handlung handelt, ich weiß )Dieser Instinkt zeigt sich auch bei Apistogramma Weibchen die Wasserflöhe hüten, der Reiz, der durch die Hüpfbewegung ausgeht, löst die Endhandlung, das Brutpflegen und Zusammenhalten des Schwarmes aus.
Ist echt eine interessante Diskussion, ich freu mich auf deine Gegenargumente
lg, Lukas