[size=12]Hallo Leute,
eigentlich steht ja alles was zum Thema Beleuchtung gesagt werden muss im Internet. Dort gibt es unzählige Seiten die sich mit diesem Thema befassen. Auch hier sind in verschiedenen Threads ja schon Fachbegriffe gefallen. Ich möchte hier mal das wichtigste zusammen fassen, vor allem für Neueinsteiger.
Als Erstes:
Wer sich Gedanken um seine Aquarienbeleuchtung macht, muss sich erst mal überlegen was er eigentlich will. Gemeint damit ist:
Welche Fische will ich pflegen und lege ich Wert auf Pflanzen
Bei den Fischen kommt es darauf an, dass diese in einem natürlichen Licht und für die Fische angenehmen Licht dastehen. Will heißen: keine intensiv helle Beleuchtung für Fische die es lieber schattig mögen. Es macht auch wenig Sinn Afrikanische Chichliden in einem Pflanzenaquarium mit intensiver Beleuchtung zu pflegen. Bei Becken in denen die Pflanzen nicht eine große Rolle spielen richtet sich die Beleuchtung nach den Fischen und deren Färbung, hier reichen meistens auch 2 Röhren über dem Becken vollkommen aus.
Pflanzenbecken (auch Holländische genannt) sind da anders, Amano macht es vor. Viele und vor allem gut wachsende Pflanzen bedingen eine intensive Beleuchtung.
Als Zweites:
Im Handel gibt es dafür verschiedene Leuchtentypen:
Quecksilberdampf Hochdrucklampen (HQL) – Index 45 bis 57
Halogen-Metalldampflampen (HQI) – Index 75 bis 85
Halogen-Metalldampflampe mit Keramikbrenner – Index über 90
Dreibanden und Fünfbanden Leuchtstofflampen – Index 85 und 95 bis 98
Energiesparlampen (ESL) – gibt es in verschiedenen Bauformen.
Sie ist im Grunde genommen nur eine normale Leuchtstofflampe die aufgewickelt wurde und ihre Elektronik im Schraubsockel mitbringt. Ja, ja ich weiß, mach einer schwört hier drauf und wird sich sicher auch melden. Bis ich aber nicht gesehen habe das auch lichthungrige Pflanzen, wie der rote Tigerlotus dauerhaft und gut unter diesen wachsen, bleib ich bei normalen Leuchtstofflampen. Welches Spektrum sie abdecken werde ich mal Beispielhaft an einet ESL für Halogenlampensockel messen und dann hier bei Gelegenheit posten.
Am Verbreitesten dürften immer noch Leuchtstofflampen der Bauform T8 und T5 sein.
Als Drittes:
Allgemeines zum Licht.
Das Spektrum des sichtbaren Lichtes das zur Fotosynthese genutzt wird (Skala in Nanometer [nm])
Für gutes Pflanzenwachstum sind vor allem Blau und Rotanteile wichtig. Den Rest dazwischen brauchen wir eigentlich nur für unser Auge um einen natürlichen Farbeindruck zu haben. Es gibt Leuchtstofflaben die auch UV-A und UV-B Anteile emittieren (z.B. Norva Bio vital).
UV-A Wellenlänge 400-320nm
UV-B Wellenlänge 320-280nm
UV-C Wellenlänge 280-200nm
Infrarotbereich über 750nm
UV-A, UV-B im Sonnenlicht, führen bei zu intensiver einwirkung zum Sonnenbrand. Viele Hersteller von Röhren belegen ihre Röhren mit einer Schutzfolie um die Anteile auszufiltern. Andere bewerben ihr Produkt damit und schreiben von einem gesunden Vollspektrum.
Wichtig, kein UV-C Anteil !!! Lampen die diesen Anteil des Spektrum emittieren werden für die Entkeimung genutzt und dürfen keinesfalls offen betrieben werden.
Als Viertes:
Beschränke ich mich mal auf gängige Leuchtstofflampen T5 und T8.
Unterschiede zwischen T5 und T8 sind:
T5 werden wärmer und erzeugen daher mehr Licht. Sie haben ihren maximalen Lichtstrom bei 35°C, T8 bei 25°C. T5 sind deswegen auch besser für den Einsatz unter Aquarienabdeckungen geeignet. Weiterhin haben sie eine ca. 50% höhere Leuchtintensität wie eine T8 bei gleicher Wattzahl und es ist möglich wegen ihrer dünneren Bauform effizientere Reflektoren zu verwenden. Durch einen Reflektor lässt sich die Lichtleistung um 100% erhöhen.
Bezeichnungen von Leuchtstofflampen:
Bsp. L 36W 840 (Code)
L steht für „Lange Bauform“
36W für „36 Watt“
8 für „Farbwiedergabe“ Ra-Wert 80-89 (Index 80)
40 für die Farbtemperatur „4000 Kelvin“ (einfach die letzten beiden Stellen mal 100)
Je höher der Code ist desto besser wird die Farbwiedergabe aber zu beachten ist das die Lichtleistung im Vergleich dazu abnimmt. Bsp. Eine Lampe 15 W mit dem Farbcode 950 hat eine Lichtstrom von ca. 750 Lumen, eine mit dem Code 940 ca. 700 Lumen und eine mit dem Code 930 nur noch 600 Lumen. Im Gegensatz dazu hat eine 15 W Lampe mit dem Code 840 einen Lichtstrom von 900 Lumen.
Dreibanden-Leuchtstofflampen haben 3 ausgeprägte Peaks (im blauen, grünen und roten Bereich) Fünfbanden dementsprechend fünf Peaks aus dem Spektrum .
Die Farbtemperatur (erste Stelle des Codes) teilt man nach DIN ein in drei Bereiche ein:
< 3300 Kelvin – Bezeichnung: Warmweiß – Abkürzung : ww
bis 5300 Kelvin – Bezeichnung: Neutralweiß – Abkürzung : nw
< 5300 Kelvin – Bezeichnung: Tageslicht – Abkürzung : tw
Deswegen haben 5 Bandenleuchtstoffröhren (auch Vollspektrumleuchten genannt) eine hervorragende Farbwiedergabe (Index 90 auch Stufe 1A Bezeichnung nach DIN) aber schlechtere Lichtausbeute wie 3 Banden (Index 80, Stufe 1B).
Jetzt mal einen link zur Lichtbewertung verschiedener Leuchten. U.a. sind hier auch LED’s untersucht worden. Hier wird nicht nur die Lichtleistung bewertet, sondern auch die Photosynteseausbeute.
http://www.hereinspaziert.com/Sehlicht_2009/Ergebnisse.htm
Zum Schluss: Meine persönliche Meinung
Da die Lichtleistung im Aquarium durch das Wasser (pro Meter auf ¼ des Ausgangswertes) oder durch Trübung, wie z.B. Torffilterung (Schwarzwasser) abnimmt, gibt es im Pflanzenaquarium ein zu viel an Licht nicht.
Leuchten die mit dem Aufdruck „mit Algenlücken“ im Farbsprektrum verkauft werden ist Humbug. Diese 5 Banden-leuchten haben da ihre Lücken, wo auch die Pflanzen nix davon haben.
Als Zusammenstellung von Leuchstofflampen für ein Pflanzenbecken sind am besten Vollspektrumleuchten oder Leuchten der Lichtfarbe 840-860 geeignet. Wobei, wenn man hier ein Verhältnis von 2:1 (2 x 840 und 1 x 860) wählen sollte.
Ergänzend sei noch die Triton-Röhre erwähnt. Sie macht ein sehr helles weißes Licht. Für Pflanzenbecken ist sie deshlab nur ergänzend mit Vollspektrumröhren geeignet. Für eigentlich alle Röhren gilt, dass sie über ihre Einsatzdauer ca. 60% an Leuchtkraft abnehmen. Die Lebensdauer beträgt bei 10-12 stündiger Nutzung zwischen 10000 und 15000 Stunden. Das heißt nach 1-1,5 Jahren sollten sie gewechselt werden. Aber nicht alle auf einmal, dies führt meißt zu einem Wachstumsstop bei den Pflanzen und zu einer vermehrung von Algen. Algen sind anpassungsfähiger und nutzen ihren Vorteil immer gnadenlos aus. Leuchtstoffröhren enthalten giftiges Quecksilber, sie haben deshalb nichts im Hausmüll zu suchen. Aber das sollte in der heutigen Zeit jedem bekannt sein!!!
HQI Keramikstrahler sind das non plus ultra für Planzenbecken. Wer ihre hohen Anschaffungskosten und auch Stromverbrauch nicht scheut, für den sollten sie erste Wahl sein.
Und jetzt viel Spaß bei der Diskussion.