Hallo Zusammen
Ende diesen Monats wird bei uns im Haus eine Enthärtungsanlage (Neutraltauscher) installiert, da wir aus Hausgerätesicht mit 20-22 °dH ein sehr hartes Wasser haben. Für das neue Aquarium habe ich bereits eine Kaltwasserleitung mit Rohwasser legen lassen.
Doch das neue Becken ist bislang noch nicht in Betrieb und das wird sich auch mit Sicherheit noch bis zum Jahresende so ziehen. Somit muss ich aktuell mein altes Becken im Keller betreiben wo ich keine Rohwasserzapfstelle habe...
Deshalb hab ich mal etwas Näher mit dem Thema befasst, weil ich wissen wollte, was an einer Enthärutngsanlage (Neutraltauscher) tatsächlich so schädlich ist bzw. sein soll. Dabei bin ich ins Zweifeln gekommen, ob es jetzt wirklich so schädlich ist denn...
- Gibt es eingie die Fische mit solch einem Wasser halten.
- Ich bislang nirgenswo eine Begründung lesen konnte, warum das wasser Schlecht sein soll. Man ließt nur so Stellungnahmen wie "Ich würde dringend davon abraten" Aber warum?
Erstmal muss man glaub ich den Fakten zusammenstellen.
- Bei einem Neutraltauscher werden Ca und Mg wird über das Harz durch Na getauscht.
- Ca und Mg tragen zum Begriff der deutschen Gesamthärte bei.
- Wasser mit einer geringen Gesamthärte ist aus Sicht der Hersteller von Haushalltsgeräten "weich". Aus Sicht der Aquaristik aber nicht, da die Kh-Härte hier entscheident ist und diese bleibt auch nach einem Neutraltauscher fast unverändert.
- Der gestiegene Natriumgehalt wirkt sich nur gering auf die Leitfähigkeit aus...
- Die Gewässer Südamerikas sind im Bezug auf unsere heimischen Gewässer sehr Calciumarm.
Was das in genauen Meßwerten heißt weiß ich allerdings nicht.
Was ist nun schädlich am Wasser einer Enthärtungsanlage? Die Natriumanreicherung oder der Calciummangel bzw. Magnesiummangel? Oder anders gefragt für wenn ist es Schädlich? Pflanzen oder Tiere?
So, jetzt komme ich zu einem Punkt wo ich die Hilfe von Experten benötige...
Für die Pflanzen:
Ca ist ein wichtiger Bestandteil für das Pflanzenwachstum. Da mit Wasser aus einem Neutraltauscher nur ein Teil des Calclium und Magnesium aus dem Wasser entzogen wird, stellt sich mir die Frage: Entspricht das verbleibende Calciumgehalt vielleicht dem Wert aus den Gewässern Südamerikas? Hat jemand genaue Zahlen?
Für die Fische:
Allerdings scheint Calcium wohl wichtig für die Kiemenepithelien zu sein. Hier denke ich gilt dann dass gleiche wie bei den Pflanzen. Das Wasser aus dem Neutraltauscher ist ja nicht frei von Calcium sondern nur reduziert.
Somit kann es fast nur noch das Natrium sein, dass solch "enthärtetes" Wasser für das Aquarium so schädlich macht...
Dazu habe ich aus einem anderen Forum einen Beitrag gefunden, den ich hier gerne zitieren möchte.
Zitat:
Ein Betrag aus dem Zierfischforum.info vom 18.02.2004, von User "skh" über das Thema "Meinungsbildung: Haus-Wasserenthärtung - fischtauglich"
Zitat"Fische aus extrem weichen und ionenarmen Gewässern werden stets mit dem Problem konfrontiert, über die Haut und die Kiemen wichtige Ionen zu verlieren. Zur Kompensation dieses passiven Ionenverlustes besitzen die Tiere aktive Transportmechanismen um Ionen aus dem Wasser aufzunehmen. Der elektroneutrale Na/H- Austausch wurde bisher für den Mechanismus der Natriumaufnahme verantwortlich gemacht. Dabei treten für das Tier im Weichwasser zwei Probleme auf: zum einen ist die Konzentration der Na+-Ionen im umgebenden Weichwasser sehr gering (16.5 ± 5.3 µmol l-1) und zum anderen ist die Konzentration von H+-Ionen im umgebenden Wasser (pH 4 oder noch darunter) im Vergleich zum Blut (pH 7.8 – 8.1) sehr hoch. Die Tiere verlieren Na+-Ionen und gewinnen möglicherweise H+-Ionen dazu. Ca2+-Ionen besitzen einen regulatorischen Einfluss auf den Ionenverlust über die Kiemen. Extrem geringe Calciumkonzentrationen im Umgebungswasser führten im Versuch an Forellen zu einem Ionenleck in den Kiemen. "
Daraus schließe ich, dass der höhere Natriumgehalt bei einem niedrigen pH Wert (die KH hängt ja direkt mit dem PH-Wert zusammen) für Fische tatsächlich Probleme auftreten können, liegt der pH Wert allerdings bei 7-8 dürfet es zu keinem Ionenaustausch kommen. Und somit sollte es auch für südamerikanische Fische, die man bei einem Ph wert von 7-8 halten kann keine Probleme geben.
Was meint Ihr dazu? Hab ich irgendwo einen Denkfehler?
Für ein paar nützliche Erklärungen bin ihc Euch sehr Dankbar!
So und jetzt gehts zum Muttertag feiern.
Viele Grüße
Holly