Hai,
ich bin jetzt wieder im Lande und möchte noch einiges zu meiner letzten Abwesenheit berichten
Ob wohl es ja schon einen Reiseblog gibt http://reiseblogs.naturundfoto.de, möchte ich in diesem Forum mal die Tour zusätzlich aus meiner Sicht beschreiben.
Ich war für 6 Wochen in CR, um 2 kleine Reisegruppen durch mein "Lieblingsreiseziel" zu führen.
Die Reiseteilnehmer haben sich die Touren selbst zusammenstellen können, wobei ich ihnen natürlich mit meiner Erfahrungen behilflich war. Die erste Tour war mit einem gewissem Funfactor versehen. Rafting, Canopy (am Drahtseil hängend durch den Wald düsen), Reiten, und Ultraleichtfliegen stand bei ihnen zusätzlich auf dem Plan. Die 2 Tour war mit Gabriele - eine Naturliebhaberin und Aquarianerin mit Leib und Seele. Sie hat mich in der Vergangenheit schon nach Masuren - so wie Micha auch - und nach Florida begleitet. Da es für mich - es ist ja mein Job - finanziell normalerweise nicht möglich ist mit Einzelpersonen durchs Land zu reisen, habe ich mir erlaubt eine Woche der Reise selbst zu bestimmen, um Zierfischfang zu betreiben.
Soviel zu meinen Ambitionen.
Wer nach Costa Rica fliegt, der möchte in der Regel eine Übersicht über das Land bekommen und zumindest die wesentlichen Dinge sehen. Costa Rica ist ein kleines Land - so groß wie Niedersachsen - aber mit einer unglaublichen Vielfalt an verschiedenen Naturbegebenheiten. Berg-, Nebelwald, tropischer Tieflandregenwald, Vulkane, 2 Ozeane und vieles Meer bietet Costa Rica. Selbst 3 Wochen reichen nicht, um sich ganz Costa Rica anzuschauen, sie reichen aber, um zumindest die wichtigsten Dinge zu sehen.
Also habe ich Touren zusammengestellt, die uns zu den wichtigtsten Vulkanen (Poas, Arenal und Irazu), Nebelwald (Bergregenwald), Tieflandregenwald, und zu beiden Ozeanen (Atlantik - Karibik- und Pazifik) führten.
Gestartet sind wir im Zentraltal, dieses liegt auf etwa 1000m Höhe- dort liegt auch San Jose und der Flughafen. Gleich am nächsten Tag ging es weiter zum Vulkan Poas - 2700m hoch mit einem dampfendem Kratersee (pH-Wert nahe 0) um am Abend noch nach La Foruna und zum Vulkan Arenal zu fahren.
Der Arenal ist der aktivste Vulkan Mittelamerikas und speit glühende Lava und Asche aus. Hörbar und aus sicherer Entfernung noch zu sehen fliegen meterdicke Brocken aus dem Schlot und poltern in hunderten Metern Entfernung auf die Lavafelder.
Vulkan Poas
Vulkan Arenal
Baden unter einem Wasserfall und schwimmen mit den Forellen im Bach stand ebenfalls dort an.
Weiter ging es in die Region von Monteverde, in den Nationalpark von Santa Elena. Auf etwa 1500m Höhe gibt es Nebelwald, direkt an der Kontinentalscheide. Ein dauerfeuchter Bergregenwald mit vielen Epiphyten.
Bergregenald bei Santa Elena
Blühender Farn
Dann ging es zurück ins östliche Zentraltal, genauer, ins Orosital.
Ideal um den Vulkan Irazu zu besuchen, aber auch den Lancaster Garden, oder den Nationalpark Tapanti am nördlichen Talamanca Gebirge, oder eine Raftingtour auf dem Rio Pacuare zu machen.
Bergregenwald des Tapanti Nationalparks
Wir beim Rafting auf dem Rio Pacuare
Weiter ging es zur Karibik, nach Tortuguero und nach Cahuita.
In Tortuguero haben wir Schildkröten bei der Eiablage gesehen und morgens noch einige kleine Schildkröten bei ihren ersten Schritten im Leben und in Richtung Meer begleitet.
Beschwerlich sind die ersten Schritte einer kleinen grünen Meeresschildkröte.
Geschafft und endlich im Meer, wo leider weitere, neue Gefahren auf die kleine Schildkröte warten.
Weitere Tiere des dauerfechten Tieflandregenwaldes:
Rotaugenfrosch
Hyla rufitella
Grüner Leguan
Amerikanisches Krokodil
Dünnschlange
Streifenbasilisk
Erdbeerfrosch
Gelbgestreifter Baumsteigerfrosch Phyllobates lugubris
Revierkampf von Basiliskenmännchen
Baumfrosch
Blattwanze
Klammeraffe
Männliches Tier des Dreifingerfaultieres
Wolfsspinne
Von der karibischen Küste ging es dann zum Pazifik, bzw. mit Gabriele in das Privatreservat Rara Avis am Nationalpark Braullio Carillo.
An der pazifischen Küste haben wir noch den Rincon de la Vieja besucht und am Strand von Samara eine Ultraleichtflug gemacht.
Küste bei Samara
Aber für mich viel spannender war eigentlich Rara Avis, ein von Costaricanern geführtes Privatreservat, welches auf etwa 700m Höhe direkt am Braullio Carillo Nationalpark liegt.
Dort hin kommt man nur zu Fuß - etwa 12 Kilometer, oder mit dem Pferd, oder mit einem Trecker, da die "Strasse" lediglich ein schlammiger, mit Steinen und Felsen überhäufter Pfad ist.
Mit dem Umfang unseres Gepäcks war nur eine Treckerfahrt möglich, aber die letzten 34 Kilometer zog ich vor durch den Regenwald zu laufen, da die bis dahin schon sehr wackelige beschwerliche Fahrt die letzten Kilometer zur wahren Tortur wurden.
Mit dem Trecker über Hängebrücken nach Rara Avis
Hier bleibt selbst ein Unimog stecken
Ohne Gummistiefel geht in Rara Avis garnichts
Frösche, Schlangen, Fische, ein wahres Paradies für mich --- und für Gabriele.
Brilliantregenwaldfrosch
Chironius exoletus, eine 1,5m lange Natter
Siggis "Beute"
weitere "Beute"
Siggi bei der Arbeit
Achtung die Tiere wurden nach der Fotosession wieder in ihr natürliches Biotop entlassen!!
Regenwald bei Rara Avis im Morgenlicht
Wolfsspinne mit Kokon in einer Bromelie
grüner Baumanoli
Leider bin ich während meiner "Arbeit" nicht so richtig selbst zum Fotografieren gekommen, aber gerade bei Rara Avis konnte ich das etwas nachholen.
So nun steht ersteinmal einiges an Arbeit zuhause an, bevor es zur nächsten Tour los geht.
Have fun
Siggi