kategorisches Verbot von Tierbörsen

  • Sehr geehrte Mitglieder und Freunde des VDA,

    die beiden Tierschutzvereinigungen Pro Wildlife und Deutscher Tierschutzbund fordern aufgrund der Dokumentation Missstände auf Tierbörsen 2010 (siehe pdfs im Anhang) ein kategorisches Verbot von Tierbörsen. Die Hintergründe und die Sichtweise des VDA finden Sie in den Anhängen.
    Bitte leiten Sie diese wichtige Nachricht an alle Mitglieder weiter.

    Ihr VDA

  • Hallo,
    mal ganz ehrlich: muß man sich über Beanstandungen wundern, wenn man solche Fotos sieht? Ich glaube nicht!
    Klar sind es, wie fast immer, wenige, die alles kaputt machen. Aber wenn man den wenigen nicht das Handwerk legen kann, dann muß der Tierschutz eingreifen.
    Die VDA-Richtlinien sind ja sehr gut, aber wer kontrolliert flächendeckend die Einhaltung? So lange das nicht gegeben ist, kann ich die Tierschützer verstehen.
    Es wäre aber sehr schade, wenn ein paar Bekloppte allen die Möglichkeiten nehmen würden, seltene Tiere zu bekommen. Und gerade die sind es doch, die die Fischbörsen so beliebt machen.

  • Hallo

    irgendwie kann ich es verstehen aber irgendwie auch nicht ! Es ist doch schon Jahrzehnte so das auch Geflügel in Wagen gesperrt wird und dann irgendwo auf den Markt verkauft werden !

    Ich frage mich einerseits, wie stellen die sich das denn vor die Tiere dahin zu bekommen ? Sie für ein paar Stunden so zu hältern MUSS doch sein, wie soll man es sonst anders machen.... Verbieten würden einige sagen, und dann ??

    Nehmen wir die Messe in Duisburg, würde komplett wegfallen, keine Cichlidentage kein Diskuschampinionat.... Fische dürften dann auch nicht mehr transportiert werden, wielange sitzen WF im Flugzeug bis sie hier ankommen ??

    Das alles sollte man sich mal durch den Kopf gehen lassen bevor man da klagt und sowas verbieten will !

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  • Hallo,

    also ich habe mir die Mängeldokumentation durchgelesen und fand schon ziemlich gruselig wie Tiere da teilweise angeboten bzw. rumgereicht werden. Die Richtlinien haben schon ihren Sinn und wurden gesetzlich verankert, damit eben so etwas nicht passiert. Für ein grundsätzliches (ich halte Grundsätzlichkeiten ohnehin für problematisch) Verbot von Tierbörsen bin ich nicht, aber ich denke es ist durchaus nachvollziehbar, wenn Veranstaltungen individuell untersagt werden, wenn sich derartige Vorfälle wiederholen oder in Häufung auftreten.

    Gruß, Dirk

    "Profit darf nicht über alles gestellt werden." KRÄUTLER ZUM "BELO MONTE"-STAUDAMM
    [bestand]1507[/bestand]2.0 Panaqolus albomaculatus, 4 Parotocinclus maculicauda, 8 Carnegiella strigata MOES TAGEBUCH

  • Hallo,
    Dirk, ich stimme Dir da voll zu: die Börsen verbieten, wo erwiesenermaßen Mist gemacht wird!
    @ Jens: Du darfst diese Börsen nicht mit dem Transport von Wildfängen vergleichen. Erstens geht es da nicht anders, und zweitens haben es die Tiere da dunkel in ihren Boxen.
    Das solche Messen wie in Duisburg verboten würden, glaube ich aber eher nicht. Evtl. dürften keine Fische mehr in undekorierten Aquarien ausgestellt werden, das könnte sein, und das fände ich auch nicht schlimm. Es geht ja anders. Sieh Dir nur die immer hervorragend eingerichteten Aquarien des AKZ an.
    Gut, das sind in erster Linie Ausstellungsaquarien und keine reinen Verkaufsbecken. Aber auch in Verkaufsbecken kann man etwas Bodengrund einbringen und ein Deko-Teil als Rückzugsangebot für die Fische hineinstellen. Aber auch so haben diese Verkaufsaquarien schon einen erheblichen Vorteil gegenüber den Tüten oder Kleinaquarien bei manchen Börsen: die sind nur von einer Seite aus einsehbar, das schafft zumindest etwas Sicherheit für die Fische.
    Ich habe schon sehr gute Börsen erlebt, bei denen niemand etwas zu beanstanden hätte. So z.B. eine vom AKZ-West ausgerichtete Börse in Bönen. Die war einfach nur vorbildlich. Andere aber, wie die Börsen, die früher in Oberhausen und Duisburg abwechselnd von einem Aquarienverein durchgeführt wurden, sind komplett abzulehnen. Hier wurde alles in Tüten gezeigt, die auch noch jeder Besucher schön in die Hand nahm, um sich die Fische von allen Seiten genau anzusehen. Solche Art der Präsentation sollte man auf jeden Fall überdenken.
    Und zum Schluß noch eines: ich glaube, das die reinen Fischbörsen nicht annähernd so schlimm sind wie die Terraristik-Börsen. Was da teilweise abgeht, ist echt tierverachtend!

  • Hi zusammen,

    ich würde mich da dem Jens anschließen. Es geht auf der Börse ja nicht um Ausstellung, sondern
    um reinen Verkauf!

    §1 TSchG: Grundsatz
    „... Niemand darf einem Tier ohne vernünftigen Grund
    Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen.“

    Selbst wenn das Tier Schmerzen, Leider oder Schäden (wohl nicht) erleiden würde,
    es wäre doch nur im Sinne des Tieres, es schnellstmöglichst an einen geeigneten neuen Halter
    zu verkaufen. Darum gehts ja auch auf der Börse, meist werden doch Nachzuchten angeboten,
    die der Züchter nicht auf Dauer behalten könnte. Und ohne diesen Stress wirds da schwierig oder?

    Einige Bilder sind sicherlich nicht das Optimum, aber da Frage ich mich, wo denn der Ehrgeiz
    der Tierschützer bleibt. So ein Schreiben ist sicher schnell verfasst, aber das zu verallgemeinern
    anstatt auf Einzelfälle ganz konkret (zum Beispiel direkt auf der Börse, so dass es jeder mitbekommt)
    einzugehen, ist da offensichtlich nicht die Mühe wert. Nehme ich zumindest mal an.
    Aber Pauschalisierungen sind oft typisch für den (deutschen?) Tierschutz, genau wie die
    Scheuklappen-Mentalität, da wird eine einzige Tierart geschützt und dabei leiden ganze Ökosysteme.

    Außerdem wundere ich mich zumindest Teilweise über die Bildbeschriftungen. Eine Schildkröte
    braucht doch für einige Stunden auf der Messe kein Freigehege und nen Unterschlupf, der Käufer
    muss sie doch sehen können ohne sie jedesmal irgendwo rauszukramen.
    "Gruppenhaltung von Einzelgängern in einer Box". Ja und? Wie sollte das sonst gehen? Es handelt
    sich ja eben nicht um "Haltung"!

    Das verkaufen von unter Umständen sogar genehmigungspflichtigen Reptilien ist wieder eine andere
    Sache, da gibt es nichts zu diskutieren.

    Bin auf Eure Meinungen gespannt! :)


    MFG
    Shawn

  • Hi,

    es ist sicherlich richtig, dass im Sinne des Tierschutzes solche aufgezeigten Unzulänglichkeiten künftig verhindert werden müssen.
    Deswegen nun aber ein kategorisches Verbot von Tierbörsen zu fordern, ist sicherlich der falsche Weg.
    Die IG BSSW e.V. hat sich daher heute Nachmittag entschlossen, die Initiative des VDA e.V. zu unterstützen.

    Diese erhobene, überzogene Forderung des Deutschen Tierschutzbund e.V. zeigt aber auch deutlich wie wichtig es ist, sich zusammen zu tun, um gemeinsam vernünftige Wege zu finden.

    Viele Grüße
    Elko

  • Hallo!

    Ich bin oft auf Terraristikbörsen und bin auch so gut wie immer auf der Terraristika in Hamm und weiß was da so abgeht.

    Diese Bilder die dort gemacht wurden, ich habe nur gerade mal überflogen und geschaut was in den pdfs so gezeigt wird, sind die absolute seltenheit. Ich habe in mittlerweile 7 Terraristkas noch kein Chameleon gesehen was so eingeklemmt ist wie oben auf dem Bild. Der Trend geht in die andere Richtung.
    Es werden große "Displays" oder ganze Terraanlagen aufgestellt wo die Tiere nur von hinten entnommen werden können etc.

    Ich denke, wenn man ein oder zwei Leute vom vet. Amt oder ähnlichne institutionen pro Börse einsetzt, dann wäre ganz schnell Ruhe. Leider kommen die leute mit den kranken oder tierschutzrechtlich zweifelhaft angebotenen Tieren nichtmal aus Deutschland. Viele Züchter aus CZ bieten die Tiere zu Schleuderpreisen an und machen den Markt in Deutschland kaputt.

    Wenn die Börsen besser überwacht werden, wird es da sicherleich keine probleme geben. Auch könnten die straßen etwas härter sein. Denn was bringt es wenn jemand 2 Tiere verkaufen muss um die Strafe zu bezahlen. dann wird er es immer wieder so machen ;)


    Jetzt nochmal was anderes:

    die VDA ist ja eine super Sache.
    Aber habt ihr schon mal was von ProWildlife gehört?

    bevor in Hessen eine Liste zum Verbot der Haltung von gefährlichen Tieren erstellt wurde, kannte niemand diese Organisation.
    Sie verwendeten gefälschte Statistiken und an den Haaren herbeigezogen Zahlen um für ihre Projekte zu werben und auch die Regierung auf ihre Seite zu ziehen.

    Hier mal ein schöner Artikel zum Thema: (ist schon etwas älter, aber trotzdem sehr brisant)
    http://blogs.taz.de/reptilienfonds…rror-statistik/


    Ich würde mal soweit gehen zu sagen, das der VDA da vielleicht mal etwas schauen sollte, nicht das er auch noch den schlechten Ruf von Zahlenfälschern unter den Terrarieanern in Deutschland bekommt ;)

  • Hallo Leo

    wie Dieter schon sagte er sind immer nur ein paar die das ganze Kaputt machen !

    Nur, sage ich mal so kann man hier Jahrelang weiterdiskutieren....

    Dieter, natürlich kann ich es mit den Fängen von WF vergleichen, man kann es AUCH überschwinglich machen indem man natürlich dementsprechend Große Behälter nimmt und die Fische Artgerecht transportiert ! Das ist ALLES machbar ! Und auch wenn ich diese Bilder sehe, es ist nur für eine gewisse Zeit und nicht von dauer, ok ein bisschen mehr Platz darf es gerne sein ! Manche übertreiben es da halt ! Aber so kann man es auch sehen !

    Was ich viel wichtiger finde, wenn ich in Holland zu einem Händler fahr und dort SEHR VIELE Kranke Fische sehe, sowas habe ich hier in Deutschland noch nie gesehen ! Auch der Verkauf von Qualzuchten sollte verboten werden und vor allem die Zucht.. Wenn ich diese ganzen Papageienbuntbarsche und diese Löwenköpfe sehe wird mir schlecht !

    Aber dies ist ein anderes Thema !

    vg
    jens

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  • Hallo Leo,
    was ich jetzt schreibe, weiß ich nicht aus persönlicher Inaugenscheinnahme.. Ein Freund von mir züchtet Reptilien und ist auch mit seinen Nachzuchten immer in Hamm vertreten.
    Er hat mir Fotos von der letzten Messe gezeigt, da ist mir teilweise ganz anders geworden! Wie manche Aussteller da ihre Tiere präsentieren, ist absolut unglaublich. Denen müsste man sofort alle Tiere wegnehmen!
    Auch sind es nicht nur die Tschechen, die unter der Ladentheke geschützte Tiere zum Verkauf anbieten. Das sind auch immer wieder deutsche "Händler".
    Ich gebe Dir Recht, ein oder zwei Veterinäre, die solche Messen von Anfang bis Ende im Auge haben, würden solche Idioten aussortieren, und dann wäre für die richtigen Züchter, die es gut machen, alles in Ordnung.

  • Hallo,

    man glaubt gar nicht was zufällige Stichproben in der "Szene" bewirken, wenn man jederzeit damit rechnen muss. 8)

    Gruß, Dirk

    "Profit darf nicht über alles gestellt werden." KRÄUTLER ZUM "BELO MONTE"-STAUDAMM
    [bestand]1507[/bestand]2.0 Panaqolus albomaculatus, 4 Parotocinclus maculicauda, 8 Carnegiella strigata MOES TAGEBUCH

  • Hallo,

    ich kann die Forderung nach Verbot voll unterstützen. Die gezeigten Bilder sind der Horror. Bei den Fischbörsen halte ich die Forderung für übertrieben, aber trotzdem für verständlich. Ich hab nichts gegen Börsen, wo vorher bestellte Fische ausgetauscht werden, aber wie Jemand seine eigenen Nachzuchten den Stress einer Fischbörse antun kann, ist mit schleierhaft.

    - morgends, oder am Abend vorher Fang
    - dann Anfahrt zur Börse
    - dann Schaubecken mit anderem Wasser
    - dann andauernde Störung durch Fangen, Zeigen oder Ansehen
    - dann abends wieder einpacken
    - dann wieder fahren
    - zu Hause wieder eingewöhnen

    Im Ernstfall wird dann ein nicht verkauftes Tier grundlos 24 Stunden gestresst. Es gibt heute genügend Alternativen. Ich selbst gebe meine Tiere nur auf Bestellung über Internet ab. Manche Käufer kommen auch bei mir vorbei. Ich kann so auch vorher prüfen, ob der Käufer sich überhaupt auskennt. Da reduziert sich der Stress auf:

    - Fangen
    - Transport im Beutel in der Thermokiste
    - Eingewöhnen, fertig

    Aquaristik ist nicht überall gleich beliebt, denn Fische einsperren ist für die Einen ein Hobby, für die Anderen Tierquälerei. Weil es für beide Seiten Argumente gibt, sollten ambitionierte Aquarianer alles versuchen, die Argumente der Tierschützer zu entkräften.

    Öffentliche Zurschaustellung von Fischen in zu kleinen und schlecht ausgestatteten Becken zu Verkaufszwecken ist das Gegenteil von einem guten Argument - meine Meinung.

  • Moin


    ja toll und wie ist es bei Schweinen und anderen Vieh.... die werden auch Stress ausgesetzt..... und nun sagt mir nicht die werden danach ja eh getötet...


    Es muss einfach geregelt sein wie die Tiere artgerecht angepasst werden um diese Bedingungen zu erfüllen !

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  • Hi,

    ist irgendwie immer wieder interessant, wie bei dieser (regelmässigen) Thematik die Gemüter erhitzt werden.

    Habt ihr euch schon mal Gedanken darüber gemacht, dass hinter solchen Aktionen auch eine gewisse Lobby steht, denen die Börsen schon immer ein Dorn im Auge waren? Oder wie kann es sonst sein, dass man sich auf der einen Seite über die "Börsenbedingungen" aufregt, aber KEIN Wort über vergleichbare Bedingungen im Fachhandel gesagt wird? Wie gesagt, Fachhandel ist nicht gleich Fachhandel und Börse nicht gleich Börse, aber bei einigen (GROß-)HÄNDLERN haben die zu verkaufenden Tiere diesen sogenannten Börsenstress tagtäglich! Ich kann mir echt nicht vorstellen, dass z.B. ein Großhändler seine Aquarien "artgerecht" dekorieren, und auch noch auf die Besatzdichte achten kann.

    Nene, hier wird immer mit zweierlei Massstab gemessen und letztendlich kommen wir wieder zum Thema "brauchen wir (z.B.) den VDA?". Ich kann nur sagen: JA, weil wir ohne starken Dachverband noch weniger Chancen haben unsere Interessen und Sichtweisen zu vertreten.


    MfG

    Thomas

    Die besten Erkenntnisse verdanken wir den schlechtesten Erfahrungen...
    (Karl-Heinz Karius)

  • Moin,

    das ist mal wieder typisch deutsch X( .
    Da haben wir verbindliche Vorgaben und Vorschriften, die wohl einmalig auf dieser Welt sind, die alles zur Durchführung einer Tierbörse regeln um die Belastung der Tiere auf ein Mindestmaß zu reduzieren. Aber weil es zu wenig Amtstierärzte gibt, weil Staat und Länder klamm sind, und deswegen die Chancen für schwarze Schafe ungeschoren davonzukommen recht hoch sind schreit sofort Jemand nach generellen Verbot.

    Alles was man nicht 100% unter Kontrolle hat verbieten, jawohl......

    acari
    du hast nicht ganz unrecht, sicher ist eine Börse eine Belastung für die Fische aber was ist dann mit dem Handel?

    Zitat


    ...Öffentliche Zurschaustellung von Fischen in zu kleinen und schlecht
    ausgestatteten Becken zu Verkaufszwecken ist das Gegenteil von einem
    guten Argument ...

    ...ist dort ja wohl mal mehr mal weniger die Regel.

    Zitat

    ...dann andauernde Störung durch Fangen, Zeigen oder Ansehen ......

    haben die Tiere im Handel 6 Tage die Woche 10-12h täglich

    Diese Argumente ist Wasser auf die Mühlen der "Tierschützer" und wenn sie da rangehen können wir unser Hobby vergessen.........

    Gruß Holger

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    AKZ Nr.94