Apistogramma sterben

  • Hallo zusammen,

    zuerst einmal muss ich etwas weiter aushohlen.
    Nachdem ich dieses Jahr im März umgezogen bin, sind mir nun mittlerweile leider schon ein paar Apistogramma verstorben ;(

    Zuerst hatte ich ein schönes Paar Apistogramma Agassizii in einem meiner Becken. Nachdem sie sich gut eingelebt hatten ist mir nach einiger Zeit das Weibchen eingegangen.
    Dabei dachte ich mir noch nichts. Nachdem ich dem nun einsamen Männchen ein neues Weibchen gekauft habe, ist mir diese auch gestorben, danach dann auch das Männchen.
    Nun hatte ich mir ein Pärchen A. Borelli in das Becken gesetzt, bei dem mit vor ein paar Tagen auch das Weibchen gestorben ist.
    Außerdem ist mir in meinem anderen Becken mein A. Cacatuoides Männchen gestorben, von dem ich auch Nachzuchten habe.

    Ich konnte bei all den Tieren beobachten das sie irgendwann nicht mehr gefressen haben, sich zurückzogen und dann irgendwann starben, äußerlich konnte ich nichts feststellen.

    Den Beifischen in den Becken geht es allesamt super.

    An meiner Wasserqualität sollte es auch nicht liegen, da ich alle 2 Wochen Wasserwechsel mit Regenwasser mache, von daher sind ja auch die Wasserwerte gut für die Kleinen.
    Füttern tue ich mit Frostfutter, Artemia-Nauplien und gelegentlich Granulat/Flockenfutter.

    Da ich nun so langsam ins zweifeln komme stellt sich mir die Frage, mache ich trotzdem irgend etwas falsch?
    Oder sind die Tiere aus dem Handel doch von so "minderer Qualität" (sorry für diesen ausdruck, passt ja nicht zu Tieren, mir fällt aber grade nichts besseres ein) das ich da kaum entgegen wirken kann?

    Über eure Meinungen würde ich mich sehr freuen!

  • Das klingt ja nicht so gut...hast Du eine Ahnung wie das Ausgangswasser der Fische ist? Also ich meine das Wasser vom Händler...Vielleicht sind die Unterschiede einfach zu groß...Dein Regenwasser sollte eigentlich perfekt sein, es sei denn Du hast irgendeine riesige Industrieanlage in der Nachbarschaft und verabreichst "sauren Regen" aber das Wasser Deines Händlers könnte ja auch ganz normales Leitungswasser in einer anderen Zusammensetztung sein. Jedenfalls könnte ein erheblicher Millieuwechsel ein Grund dafür sein dass Deine Fische sterben. Langsames gewöhnen an Dein Regenwasser wäre eine Möglichkeit dieses beim nächsten Mal eventuell zu verhindern...

    Gruß,

    Peter

    Das Leben ist einfach viel zu kurz um ein langes Gesicht zu machen...

  • Hi Johannes,

    ich hatte nach meinem Umzug vor über vier Jahren in meine jetzige Behausung einige ähnliche Erfahrungen. Biotoecus, welche vorher bestens standen, fielen auf einmal reihenweise um. Und auch der Bestand an A. borellii und A. trifasciata "Rio Guapore" ging stark zurück und zudem haute es mir innerhalb einiger Wochen sämtliche Wirbellose um (Zwerggarnelen, Zwergflusskrebse).

    Die Parallele? Auch ich bin seinerzeit auf Regenwasser umgestiegen, da ich größere Dachflächen auf Nebengebäude (Blechdach und Zinkdachrinnen) und Garage (Eternitdach) habe. Die Merkwürdigkeiten hörten erst wieder auf, als ich meine Wasserversorgung wieder auf Osmosewasser umgestellt habe (gespeist aus Brunnen-, Drainage- und Regenwasser - siehe hier). Ich sehe da einen ganz klaren Zusammenhang, hier muss sich im Regenwasser irgendetwas gelöst haben, was zu den Ausfällen führte. Vermutung ist natürlich gleich Kupfer o.Ä., aber mit Sicherheit sagen kann ich das nicht.

    Interessant ist auch, daß in den Becken, welche heute noch mit gleicher Einrichtung stehen und die seinerzeit reichlich mit Regenwasser versorgt wurden, sämtliche Versuche wieder Garnelen anzusiedeln gescheitert sind. Nach wenigen Tagen haut es auch die letzte um, was mich vermuten lässt, daß sich im Bodengrund irgendetwas angereichert hat.

    Fazit für mich: Kein Regenwasser mehr direkt in die Becken.

    Gruß

    Michael

  • für mich sehr plausibel...Wie fängst Du denn das Regenwasser auf? So wie epok übers Dach oder direkt in Regentonnen? Umkehrosmose würde ich auf jeden Fall mal als Alternative sehen. Für mich gehts gar nicht anders denn ich würde kein Berliner-Smog-Regenwasser verwenden wollen...

    Das Leben ist einfach viel zu kurz um ein langes Gesicht zu machen...

  • Hi Peter,

    das Regenwasser hole ich immer bei meinem Schwiegervater, das ist mitten auf dem Land, da dürfte der Grund nicht liegen, eingewöhnen tue ich sie eigentlich auch recht langsam.
    Das Regenwasser wird dort in einer Zisterne aufgefangen, Fassungsvermögen liegt irgendwo bei 15000 Litern, das Wasser kommt vom Hausdach über Ziegel und Zink-Dachrinnen.

    Die Apistos sterben auch nicht "sofort", sie leben sich meist gut ein, fangen meist an zu balzen und dann irgendwann werden sie krank, also fressen nicht mehr, werden blass...

    Da ich bei den lokalen kleinen Aquaristikgeschäften bei mir keine Apistogramma bekomme, muss ich diese leider bei einer großen Kette beziehen.
    Das dort natürlich nicht die besten Bedingungen herrschen ist wohl leider klar.

    Bei meinen Palvicachromis Pulcher und meinen neuen A. Bitaeniata ist jedoch nichts zu merken, was mich an der Theorie "stört", welche ich jedoch nicht ausschlagen möchte.

  • Hi Johannes,

    ich lebe auch mehr als auf dem Land. Strukturschwache gegend, nix Industrie, höchstens bei Ostwind eine wenig Salz in der Luft aus der nur wenige Kilometer entfernten Ostsee. Schau Dir mal die Dachflächen und die Rinnen/Rohre an, über die das Regenwasser aufgefangen wird. Bei Blech, Zinkdachrinnen/-rohren oder Eternit würde ich skeptisch werden. Eine Ton- oder Betonpfanne mit Kunstoffdachrinne wäre wohl eher unbedenklich.

    Und plötzlich umgefallen sind die Tiere bei mir auch nicht, da scheint es eine Anreicherung gegeben zu haben, die die Tiere dann irgendwann so geschwächt hat, daß sie umgefallen sind. Ich habe das übrigens mit einigen Garnelen vor einiger Zeit reproduzieren können. Zwei leere 12l-Becken, frischer Sand, das eine mit Osmosewasser gefüllt, das andere mit Regenwasser vom Nebengebäude/Garage. In dem "Regenwasserbecken" war die letzte Garnele nach gut eineinhalb Wochen duch mit dem Thema, im "Osmose-Becken" keine Ausfälle.

    Ich kann es nicht messen (wollte ich immer mal machen lassen), aber irgendetwas löst sich da vom Dach.

    Gruß

    Michael

    edit: Bei mir waren im Übrigen auch nicht alle Arten betroffen. Da gab es einige (z.B. Rotrückeskalare), welche keinerlei Beeinträchtigungen zeigten.

  • vielleicht liegts am Stress den das schwächere Tier aushalten muss...ich halte meine A. diplotaenia in einer sechser Gruppe in etwa 70 Litern das funktioniert bisher recht gut aber die Tiere sind auch noch relativ jung (WFNZ) wenn sie eine bestimmte Größe erreicht haben und sich Paare abzeichnen werde ich sie auch trennen und paarweise halten zumindest bis solang es keinen Stress gibt.

    Das Leben ist einfach viel zu kurz um ein langes Gesicht zu machen...

  • Hi ihr zwei,

    erstmal danke für eure Hilfe :thumbup:

    Also der Dachstuhl des Hauses wurde vor ca. 5 Jahren neu gemacht, da wurde natürlich auch das Dach neu mit Ziegeln eingedeckt und die Regenrinne neu gemacht, nichtsdestotrotz kann da ja irgendwas dran sein.

    Leider ist für mich als Student das Regenwasser natürlich ideal, da es mich nichts kostet, eine Osmoseanlage bringt natürlich erheblich mehr Kosten mit sich als nur den Anschaffungspreis.

    Da du deine Garnelen ansprichst, ich habe auch ca. 15 Red Fire denen es gut geht, als denke ich kann man zumindest mal das Kupfer ausschließen, da die Garnelen darauf ja reagieren würden, oder?

  • Hallo Johannes,

    ich verwende zwar selbst kein Regenwasser, habe aber schon verschiedentlich von Fällen gehört, wo das Wasser leider nicht ganz so sauber war, wie der betroffene Aquarianer gehofft hatte.
    Oft wird dann halt doch mit Umkehrosmose gearbeitet, ich würde aber erst noch ein paar andere Möglichkeiten ausprobieren, z.B. das Wasser über Aktivkohle filtern oder einen Wasseraufbereiter einsetzen, der zumindest die Schwermetalle binden sollte.

    Viel Erfolg!
    Albrecht

  • Hallo,

    kann jetzt nicht von Regenwasser mitreden, aber meine Aquarien werden aus einer Quelle aus dem Grundstück gespeist, die keinerlei Industrie und Überdüngung ausgesetzt ist.
    Trotz diesen Voraussetzungen filtere ich über Blockfilter, und mache damit sehr gute Erfahrungen.
    Ein Aquaristikfreund von mir hatte bei Regenwasser wie in euren Fällen beschrieben öfters Ausfälle von Fischen,
    seit er einen Blockfilter beim Wasserwechsel zwischen schaltet, gingen diese Ausfälle deutlich zurück.

    Gruss,
    Jochen.

  • Hey Johannes,
    kann mir dein Fischsterben so auch nicht erklären.Ohne äussere Erscheinungsmerkmale. Mir sind in diesem Jahr schon 5 Gruppen a 5-6 Tiere verstorben.Vermute aber an Tubercel. Sie hatten zunächst nur kleine stippen, etwa Schuppengröße auf der Seitenlinie oder am Kopf, Die wurden größer, sahen aus wie kl. Geschwüre , wurden in kurzer Zeit richtige Löcher, Fisch wirkte verunsichert,versteckte sich ,bis man ihn gar nicht mehr sah. War das Ende vom Anfang. Im Augenblick arbeite ich nur mit alten Beständen.
    Grüsse
    Bubu

  • Hallo Johannes,

    ob es jetzt am Regenwasser liegt oder nicht, wird wohl nicht zu beantworten sein.

    Warum versuchstt Du es nicht einfach mal mit Leitungswasser? Apistogramma sind sehr tolerant, und nach einer normalen Anpassung dürfte es kein Problem für sie sein.
    Oder ist Dein Leitungswasser so schlecht?

  • Hey Johannes,
    kann mir dein Fischsterben so auch nicht erklären.Ohne äussere Erscheinungsmerkmale. Mir sind in diesem Jahr schon 5 Gruppen a 5-6 Tiere verstorben.Vermute aber an Tubercel. Sie hatten zunächst nur kleine stippen, etwa Schuppengröße auf der Seitenlinie oder am Kopf, Die wurden größer, sahen aus wie kl. Geschwüre , wurden in kurzer Zeit richtige Löcher, Fisch wirkte verunsichert,versteckte sich ,bis man ihn gar nicht mehr sah. War das Ende vom Anfang. Im Augenblick arbeite ich nur mit alten Beständen.
    Grüsse
    Bubu


    Hallo,

    das kann ich genau so unterschreiben.
    Ich habe vor dem Sommer eine große Gruppe nijsseni (14 Boecke 4 Weiber) für mein 450er Becken geholt. Es ist noch ein Weib übrigig. Der Rest ging innerhlab 1-2 Monaten kaputt, selbiges Problem.
    Das schlimme ist, nicht nur im Zooladen Deines Misstrauens bekommst Du so etwas, ich habe sogar letztens auf einer Börse einen ganzen Bestand mit den Symptomen (unter anderem auch Lochfraß) von pelvicachromis taeniatus gesehen. Echt bitter was da angeboten wird :(

    THX und Grüße, Mario

  • Hallo zusammen,

    danke für die vielen Antworten.

    Dieter: Mein Leitungswasser hat eine KH von ca. 7 ist also nicht so schlecht, jedoch waren mir solche Folgen von Regenwasser nicht klar (wenn es denn das ist).
    Da das Regenwasser ja optimale Werte liefert und nichts kostet benutze ich dieses, ich möchte natürlich meinen Fischen "optimale" Werte liefern, vielleicht bin ich da auch einfach zu kleinlich.

    Bubu: Also äußerlich kann ich gar nichts bemerken, keinerlei Geschwüre oder sonst was.

    Vielleicht schaff ich mir ja einen Blockfilter an, leider ist der ja auch nicht ganz billig, jetzt schlafe ich erstmal ne Nacht drüber...

  • Hallo zusammen,


    leider habe ich aktuell wieder einen kleinen Rückschlag erfahren, und das mit den selben Symptomen wie ich sie oben beschrieben habe.
    Am Regenwasser kann es nicht liegen, da ich mir zu Weihnachten eine leistungsstarke Osmoseanlage geholt habe (mir war auch die Schlepperei zu blöde...).

    Dieses mal habe ich jedoch am Abend zuvor rote Mückenlarven gefüttert, danach sind mir einige meiner Apistogramma bitaeniata verstorben, das dominante Männchen ringt noch um sein Leben (offen stehendes Maul und ganz blass, schwimmt aber wieder ein wenig im Becken umher), ich hoffe er schafft es doch noch irgendwie.
    Dies klingt für mich recht plausibel, da ja jedes mal nur die Apsitogramma betroffen waren, den restlichen Fischen ging und geht es immer noch gut.

    Fazit für mich, keine roten Mückenlarven mehr.

  • Hi Jens,

    warum sollte das Tabu sein? Ich habe nie schlechte Erfahrungen mit Roten Mückenlarven und auch Tubifex gemacht, seien es nun gefrorene oder lebende Tiere.
    Man sollte lediglich auf gute Qualität achten.

    Mir sträuben sich immer die Nackenhaare, wenn ich lese, das man Apistogramma diese leckere Futter vorenthalten soll.
    Die Probleme, die aufgetreten sind, gehen wohl fast alle auf die Verfütterung schlechter Qualitäten zurück.

    Ich habe mehr als 10 Jahre lange dieses Futter benutzt, und ich habe einmal ein Problem mit einer schlechten Qualität gehabt.
    Seitdem achte ich penibelst darauf, welche Qualität die Larven haben und es traten nie wieder Probleme auf.

    Der Rat sollte nicht heißen, keine mehr zu verfüttern, sondern nur noch gute Qualitäten zu kaufen!