Panzerwelsbecken - Ph-Wert fällt

  • Hallo,

    ich habe von Wasserchemie nicht allzu viel Ahnung. Darum will ich hier mal folgendes "Phänomen" schildern.

    Ich habe ein 54l Standartbecken. In dem sitzen ca. 25 Sterbai Panzerwelse in ca. 2-3 cm zur Aufzucht. Eingerichtet ist es im Moment mit schwarzen Sand von Gümmer (kleinste Körnung), ein paar Vallisnerien und ein wenig Moorkien.
    Gefiltert wird mit luftbetriebenen Schwammfilter. Mein Wasser kommt mit ca. pH 7 aus der Leitung. Ich wechsele immer 20l Wasser. In ca. einer Woche Dauer fällt der pH-Wert dann bis auf 4,5.

    Kann mir hier vielleicht jemand sagen, woran das liegen kann?! Wenn ich noch irgendwas zu den Daten mitteilen soll, nur zu, einfach fragen!

    Vielen Dank vorab und lieben Gruß
    Fabian

  • Hi,

    ich vermute in etwa das selbe wie Rolf.
    Du wirst vermutlich sehr viel füttern, immerhin ist es ja ein Aufzuchtbecken. Da kann durch all die "Abfallstoffe" der pH schon ziemlich in die Knie gehen.
    Für ein Aufzuchtbecken finde ich allerdings die Besatzdichte nicht verwunderlich oder hoch. Ich würde nur mehrmals die Woche Wasserwechsel machen, dann wird der pH auch nichtmehr so stark absacken. Die Tiere werden es dir im Normalfall auch mit besserem Wachstum danken. Frischwasser ist immer gut;)

    Felix

  • hey...

    ich vermute durch den knapp bemessenen ww und die besatzdichte (ist im übrigen normal für aufzucht) in verbindung mit dem moorkien den abfall des ph`s... futter und ausscheidungen schlagen erstmal auf den nitratwert...den würde ich auch mal messen...

    auf alle fälle würde ich den wasserwechsel bei aufzuchten nicht unter 75% wöchentlich machen...(dies alles bezieht sich auf meine malawis, denke aber nicht, dass es bei anderen fischen grossartig anders sein soll)


    ph anheben (z.b. mit kaisernatron) sollte man nicht zu aprupt...1° pro tag vertragen eigentlich alle tiere...

    LG Heiko

    Nein, Stil ist nicht das Ende eines Besens

  • Hallo Fabian,

    wie hoch ist die Karbonathärte im Becken bzw im Wechselwasser.
    Ich würde die Wurzeln raus nehmen und dafür andere Unterstände einbringen, wie z.B. halbierte Blumentöpfe aus Ton.

    Gruß Thomas

    [bestand]1952[/bestand]

  • Hallo

    und danke erstmal. Habs auch vermutet, dass die Belastung des Beckens nicht unschuldig an den Werten ist. Bodengrund und Holz hatte ich schon ausgetauscht, jedoch mit dem gleichen "Phänomen".
    Ich werde mal versuchen, die restlichen Werte mit meinen Tröpchentests zu messen...
    Und natürlich die WW-Intervalle zu verkürzen. Der Nachteil ist immer nur, dass das Becken drei Etagen unter meiner Wohnung steht. ;o)

  • Hallo Fabian,

    neben den schon erwähnten Dingen könnten auch noch zwei andere Gründe für den pH-Wert-Abfall ausschlaggebend sein:

    • viele Fische erzeugen viel Kohlendioxid
    • zu viele Schnecken entziehen dem Wasser die Härte, so das nicht mehr genug Pufferung des pH-Wertes vorhanden ist.

    Vor allem die zweite Sache solltest Du mal kontrollieren. Wenn da wirklich viele Schnecken im Aquarium sind, wären alle Maßnahmen, den pH-Wert auf Dauer stabiler zu bekommen, für die Katz.

  • Hallo,

    ich hab mal nach einer Woche die Werte gemessen und werd mich wohl bei meinen Panzerwelsen entschuldigen müssen.
    Der ph-Wert ist wieder auf 4,5 gefallen,
    No² ist bei 0,05,
    No³ liegt bei 30 (aua),
    die KH war bei 4 (wobei das mehr geraten als gemessen ist, weil man den Farbumschlag nie wirklich mitbekommt).

    Gemessen mit den JBL-Tröpfchentest.

    Ist es dann mit Erhöhung der Wasserwechselintervalle getan oder sind weitere Maßnahmen zwingend erforderlich?
    Ich mach auf jeden Fall jetzt einen Wasserwechsel.

    Lieben Gruß
    Fabian

  • Hallo Fabian,

    bis auf den pH-Wert ist doch alles ok bei Dir im Aquarium. Auch der Nitratgehalt ist noch vollkommen in Ordnung.

    Ich würde es jetzt wirklich erst einmal mit häufigeren Wasserwechseln versuchen. Damit solltest Du den pH-Wert eigentlich in den Griff bekommen. :)

  • Hi Fabi,

    bei einer KH von 4 ist mir der Ph Wert ein Raetsel.
    Ich tippe da eher auf Messfehler bei der KH oder dem PH.
    Mit was hast Du denn gemessen? Und wieviel Wasserwechsel machst Du in welchen Abschnitten?

    THX und Grüße, Mario

  • Morgen Mario,

    hab ja gesagt, dass der KH-Wert eher ein Schätzwert ist. Gemessen wurde mit JBL Tröpchentest. Und da soll man Tröpfchen zählen, bis ein Farbumschwung passiert.
    Nur ist dieser nie genau zu erkennen.
    PH-Wert ist dagegen schon relativ genau. Was eben die Farbtafel in 0,5er Schritten so hergibt.

    Wasserwechsel (bis jetzt) einmal wöchentlich 20 Liter, was in etwa 50% des Beckenwassers entspricht.

    Gruß
    der Fabian

  • Hey Fabian,

    die KH wird warscheinlich kaum mehr vorhanden sein bei so einem niedrigen PH-Wert. Das kann man mit den Tropfen natürlich nicht mehr messen.

    Ich würde mehr Wasser wechseln und gut ist.

  • Hallo,

    Bitte die Sterbai in ein 200L Becken(Grundfläche muß die gr. Fläche haben) setzen.

    Die verkümmern in ein 54L oder auf 6 stk reduzieren.

    Es wer Schade drumm.

    MfG Ronny

    Ps.. Wer seine Wasserdaten kennt,braucht bei regelmäßigen WW keine Tröpfchen Test zb.JB.,Tetr unsw. ;)

  • Hallo Fabian,

    wenn Du Probleme hast, den Farbwechsel zu erkennen, dann nimm die doppelte Menge Wasser.
    Dann mußt Du die Anzahl Tropfen beim Farbumschlag nur durch 2 dividieren und Du hast die richtige KH.

  • Hi,

    also ich vermute, wie Tom, dass deine Kh so niedrig ist, dass du keinen Umschlag erkennen kannst, weil es einfach keinen gibt. Das wird wohl von Anfang an die Farbe für "Umgeschlagen" haben. Geht mir in einem Becken auch so;)
    Und ansonsten finde ich die Kh-Reagenzien eigentlich die leserlichsten die es gibt...bei weitem besser als pH.
    Die Farben (sind doch immernoch gelb und blau?) sind so wunderbar verschieden.

    Felix

  • Hi,

    mess doch mal probehalber die KH vom Leitungswasser, den Wert kannst Du dann ggf. auch mit einem veröffentlichten Wert der Wasserwerke vergleichen.
    Wenn das Leitungswasser schon sehr weich ist, kannst Du sehr viele WW machen oder gezielt die KH erhöhen. Bitte nicht wie vorgeschlagen den pH-Wert. Das bringt gar nichts, ohne Puffer ist der ruck-zuck wieder im Keller.
    Sobald die Säure die KH zerstört hat, kann der pH-Wert durch kleinste Mengen Säure in den Keller gehen. Sprich: an der KH sieht man deutlich besser wie es sich entwickelt und wieviel Reserve noch da ist.
    Als Daumenregel würde ich mal sagen, oberhalb von 2° KH ist es recht unkritisch. Dann wird die Säure weggepuffert, ohne dass sich der pH-Wert merklich bewegt; nur die KH sinkt dann nach und nach. Unter 2° KH geht es zunehmend schneller. Außer dem Karbonatpuffer können noch weitere Puffer vorhanden sein (z.B. bei pH 4,5, wenn Du das regelmäßig misst), aber darauf kann man sich nicht verlassen. Daher immer dafür sorgen, dass die KH >= 2° liegt. Dann sollte der pH-Wert immer über 6 liegen.

    Bei vorhandener KH kann CO2 den pH-Wert nicht so weit drücken, da wären die Fische schon längst vergiftet.
    Die Sterbais können in der Größe natürlich in einem 60er Becken bleiben, ein 200l Becken wäre zu groß.

    Gruß,
    Karsten

  • Vielen Dank, Karsten für Deine Ausführungen. Und genau darum hab ich keine Ahnung von Wasserchemie (zumindest nicht von den Zusammenhängen). Bis jetzt alles böhmische Dörfer für mich.
    Aber ein Büchlein liegt nun auf dem Nachttisch. Mal sehen, wann ich dazu komme, dass zu lesen und zu kapieren.

    Schönen Gruß in die Runde.
    der Fabian

  • Hallo Fabian,

    um mal ein wenig mehr zu lernen, kann ich Dir unbedingt das Buch "Handbuch Aquarienwasser" von Karl-Heinz Krause ans Herz legen.
    Ich finde, das ist eines der besten Bücher zum Thema, das auch für Nicht-Fachleute verständlich geschrieben ist.

    Erschienen ist es im Bede-Verlag. Frag mich jetzt nur nicht nach ISBN, diese Nummer hab ich nicht im Kopf.